Der Platzwart: Heute mit Karl-Heinz Struckmann vom TSV Krankenhagen

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Bericht  aus rinteln-sport.de vom 26.3.2021

Autor: Sebastian Blaumann

Fußball. Seit sieben Jahren kümmert sich Karl-Heinz Struckmann als Platzwart um den Sportplatz des TSV Krankenhagen. Und die Grünfläche gleicht einem Bundesliga-Rasen. „Der Platz ist der beste in Schaumburg und war noch nie in so einem guten Zustand. Saftiges grün, keine Löcher, da macht es einfach Spaß drauf, Fußball zu spielen. Und dafür sind wir Karl-Heinz sehr dankbar“, ist TSV-Trainer Dean Rusch vom Zustand des Platzes begeistert. „Das Lob von den Spielern ist natürlich motivierend für mich“, bedankt sich Struckmann für die Lorbeeren.

Der 72-Jährige ist fast täglich auf der Sportanlage des TSV Krankenhagen zu finden und verbringt etliche Stunden damit, um den Platz und das Drumherum in Schuss zu halten. Struckmann notierte sich aus Interesse mal seinen Arbeitsaufwand. „Im Jahr 2019 habe ich 47 Mal den Rasen bewässert und 49 Mal gemäht. Da kamen allein für das Bewässern 188 Stunden und für das Mähen 100 Stunden zusammen“, rechnet der Greenkeeper des TSV Krankenhagen vor. Dazu kommen weitere Stunden für das Tribüne säubern, Brombeeren entfernen und das Sportheim in Ordnung halten. „Das größte Ärgernis ist aber das Zurückschneiden der Brombeeren. Das ist ein Fass ohne Boden“, berichtet Struckmann. Seine Mühen lohnen sich, denn der Platz des Kreisklassisten hat mittlerweile Bundesliga-Niveau.

Das große Ärgernis: Die Brombeeren wuchern und wuchern.

Das war aber nicht immer so. Viele Male musste der Fußballplatz auf dem Knickbrink aufwendig saniert werden. Und auch die Platzwart-Vorgänger von Struckmann ließen die Leidenschaft des Rentners vermissen. „Ich habe so lange über den Zustand des Platzes gemeckert, bis meine Vorgängerin die Brocken hinschmiss. Und da ich nicht nur als Meckerer gelten wollte, habe ich die Aufgabe als Platzwart im Jahr 2014 übernommen“, erinnert sich Struckmann an seine Amtsübernahme zurück.

In den vergangenen sieben Jahren hat Struckmann viel gelernt. „Ich hatte mich schon immer für die Rasenpflege interessiert und habe auch einen grünen Daumen“, erklärt der 72-Jährige. Dank der guten Zusammenarbeit mit Ulrich Hartmann vom Bauhof der Stadt Rinteln ist der Platz in einem Top-Zustand. „Ich habe Grassoden ausgestochen und im Fünfer eingepflanzt. Nun ist auch dort die Grasnarbe dicht, denn das Einsäen hatte nichts gebracht“, verrät Struckmann. Wenn es trocken ist, muss der Platz zweimal am Tag bewässert werden. „Das funktioniert hier in Krankenhagen leider nicht auf Knopfdruck. Dann fahre ich morgens und abends zum Platz und lasse für jeweils vier Stunden das Wasser laufen“, berichtet Struckmann. Das nehme sehr viel Zeit in Anspruch und deshalb sei diese Aufgabe von einem Berufstätigen nicht zu leisten. „Platzwart ist ein Traumjob für einen Rentner mit grünem Daumen“, weiß Struckmann.

Struckmann ist aber auch ein Fußballer durch und durch. Seine Karriere begann der rechte Verteidiger beim TuS Levern. „Ich hatte eine sehr gute Kondition, bin die Linie rauf und runter gelaufen. Mein Vorbild war Manfred Kaltz. Und auch seine Bananenflanken hatte ich drauf“, erklärt Struckmann. Nach seinem Studium heuerte der Verteidiger beim SC Rinteln an. Sieben Jahre lang kickte er auf dem Steinanger. Dann wurde Struckmann von Karl Bartram auf dem Schützenfest in Krankenhagen überzeugt, beim TSV zu spielen. „Er hat einfach nicht locker gelassen, außerdem haben wir ja auch in Krankenhagen unser Haus gebaut“, verrät Struckmann. Das war im Jahr 1984.

Seit mittlerweile 37 Jahren engagiert sich Struckmann nun schon in verschiedenen Ämtern für den TSV Krankenhagen. Er war Spieler, Schiedsrichter, über 30 Jahre lang Jugendtrainer und in der Zeit von 1998 bis 2010 sogar 1. Vorsitzender des TSV. „Ich habe die C- und B-Lizenz. Das Arbeiten mit Kindern hat mir immer viel Spaß gemacht“, versichert Struckmann. Selber aktiv war der Defensivstratege bis ins Jahr 2016. „Dann haben meine Knochen nicht mehr mitgemacht. Ich hatte Arthrose in der Hüfte, aber nach einer Operation war das Problem gelöst“, verrät der 72-Jährige. Struckmann ist noch lange nicht amtsmüde. Die Aufgabe als Platzwart bereitet ihm große Freude. Deshalb braucht der Verein, auch in naher Zukunft keinen Nachfolger für ihn suchen. „Wenn der Verein mit mir zufrieden ist und die Gesundheit es zulässt, dann kann ich mir diese Aufgabe auch noch als 90-Jähriger vorstellen“, erklärt Struckmann mit einem Lächeln im Gesicht.

Der 72-Jährige war ein Fußballer durch und durch. Hier im Dress des TSV Krankenhagen mit Helmut Winter (stehend von links), Karl-Heinz Struckmann, Herbert Hentschel, Lothar Klemme, Dieter Ostfeld, Heini Lohrengel, Karl Bartram, Dirk Meißner-Melcher (vorne von links), Winfried Schön, Gerhard Schimmelpfennig und Heinz Wehrhahn.

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